März 2023
COLT vor Ort stärken…
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
bereits im Jahr 2005 nahmen sich einige Geschäftsfreunde in Kambodscha eines kleinen Kinderheims in einer der ärmsten Ecken der Hauptstadt Phnom Penhs an - dies waren ein Kambodschaner, zwei Niederländer und ein Deutscher.
Das einzig bis heute verbliebene Gründungsmitglied dieser Riege ist unser deutscher Vorstand, Robert Heiduczek.
Die Niederländer nutzten ihre Kontakte in der Heimat und knüpften neue, um dem Kinderheim zu helfen, das eigentlich schon im Aus stand. Eine gute Freundin, Frau Tina Beekmann-Tolner überzeugte sich kurze Zeit später selbst von den unhaltbaren Zuständen, unter denen die Kinder zu leben hatten und machte sich zurück in den Niederlanden daran, eine Stiftung ins Leben zu rufen, die sich seither erfolgreich um die Sicherung der Grundbedürfnisse und die Verbesserung der Lebensumstände für diese Kinder kümmerte.
Unser „Robert“ berichtete auf seinem nächsten Besuch in der bayerischen Heimat von diesem Projekt und konnte eine Handvoll seiner Freunde davon überzeugen, sich seiner Unterstützung anzuschließen. Man gründete kurzerhand einen Verein, der sich ebenfalls bereits seit 2006 bemüht, Spenden hier in Deutschland für die Kinder in diesem Heim in Kambodscha einzusammeln.
Erste Verbesserungen zeigten sich bereits nach wenigen Monaten, da man ja nun strukturiert vorging und sich nicht mehr nur auf Zufallsspenden verließ.
Beispielsweise konnte man schon nach kurzer Zeit in ein geeigneteres Umfeld wechseln, in dem die Kinder besser vor den Alltagsrisiken geschützt werden konnten, als dies in den „Slums“ einer Großstadt möglich gewesen wäre.
Der Erfolg von Stiftung und Verein wurde über die Jahre immer besser, und so konnten die Planungen perspektivisch auch immer ein wenig weiter in die Zukunft ausgerichtet werden. Von der reinen Beschaffung der finanziellen Mittel zum Bestreiten des Alltags rückten schnell Unterbringung und Bildung in den Fokus.
Bereits nach weniger als einem Jahr konnten alle unsere Kinder die örtlichen Schulen besuchen, was zuvor bei keinem der Kinder der Fall war.
Zudem war es COLT schon 2010 möglich, eine eigene informelle Schule zu betreiben, in der vorrangig unsere Kinder, aber auch viele Schüler und Kinder „aus der Nachbarschaft“ an kostenfreien Unterrichten teilnehmen und in die englische Sprache hineinschnuppern konnten.
Mit der Einrichtung eines Bildungsfonds konnten zuerst die begabteren dieser Kinder, schon bald aber alle gefördert und auf „bessere“ Schulen geschickt werden…mit Erfolg wie sich zeigen sollte.
Heute dürfen wir bereits auf einige ehemalige Heimkinder zurückblicken, die erfolgreich studiert und heute einen guten Beruf haben.
Ab etwa dem Jahr 2015 ging man einen weiteren Schritt.
Wir mussten uns örtlich verändern, da die Rahmenbedingungen sich zusehends zu unserem Nachteil entwickelten – gerade auch hinsichtlich der Mietkosten.
Glücklicherweise waren wir dazu auch in der Lage – durch eine große Spende aus Deutschland konnte man ein eigenes Grundstück erwerben, den eigenen Bedürfnissen entsprechend bebauen und explodierenden Mietkosten aus dem Weg gehen - gerade noch rechtzeitig.
Parallel dazu wurden mittelfristige Planungen über einen „5-Jahres-Plan“ fixiert - den strategischen Planungen von COLT.
Der erste Plan reichte bis ins Jahr 2020, der aktuelle schon bis 2025, doch Planungen und Entwicklung von COLT schreiten weiter zügig voran.
Gerade durch die Erfahrungen der letzten zwei, drei Jahre – Stichwort: Corona – konnten wir erleben, wie abhängig man doch vom Ausland und der Hilfe von dort ist.
Eine der Erkenntnisse war, die finanzielle Unterstützung von COLT mehr und mehr aus Kambodscha heraus selbst zu generieren, eine weitere, die bislang dankend angenommene Hilfe von internationalen Freiwilligen ebenfalls mehr auf einheimische, kambodschanische Studenten und Helfer zu verteilen.
Beide Maßnahmen sind nicht abschließend oder ausschließlich, aber der Weg zeigt in Richtung Autarkie.
Nach den aktuellen Planungen soll zumindest finanziell schon bald 50 % der benötigten Mittel im Lande eingesammelt werden, der Anteil soll mittelfristig weiter steigen.
Hierzu wurde im Jahr 2022 eine Mitarbeiterin eingestellt, die sich neben anderem schwerpunktmäßig dieser Thematik annimmt und bislang auch schon einige Erfolge aufzuweisen, einheimische Förderer gefunden hat.
Wie können aber wir COLT auch weiterhin aus dem Ausland stärken?
Sehr gerne leiten wir jede Einzelspende an das Kinderheim weiter, das seit 2016 auch als Gemeinschaftszentrum fungiert.
Für COLT Kambodscha läge jedoch gerade die längerfristige und planbare Unterstützung im Fokus – diese kann man durch einige der bereits heute bestehenden Möglichkeiten darstellen.
- Treten Sie doch dem „Club der 100“ bei -
einer Gemeinschaft von Unterstützern, die mit einem Jahresbetrag von 100 Euro oder mehr längerfristig helfen, die allgemeinen Kosten zu stemmen.
Wünschenswert wäre die Bereitschaft, diesem CLUB über mehrere Jahre anzugehören, jedoch kann jedes Mitglied den Club jährlich kündigen.
Mitglied können übrigens Einzelpersonen, aber auch Gruppen von Personen oder gar Vereine, Firmen etc. werden. - Entscheiden Sie sich für eines unserer „Sponsorenpakete“, in dem wir gezielt auf einige Ihrer vorrangigen Hilfswünsche eingehen und diese berücksichtigen können.
Diese basieren auf einer monatlichen Spende – beispielsweise ab 25 oder 30 Euro.
Die aktuellen Pakete bieten Fördermöglichkeiten als Unterrichts- oder Klassenzimmer-Sponsor, als Sponsor einer familienbasierten Hilfe für unsere Heimkinder, als Sponsor unseres Sportangebots, als Unterstützer unserer Kinder auf dem Weg in den Beruf (Stichwort: Überbrücke die Lücke), als Förderer unserer Kindertagesstätte oder Vorschulklasse/n, als Sponsor unserer grünen bzw. nachhaltigen Ausrichtung – sowohl was den Umgang mit Ressourcen oder Müll angeht, aber auch unserem Beitrag zur Eigenversorgung mit Nahrungsmitteln aus dem eigenen Garten – und letztlich natürlich ohne speziellen Schwerpunkt für die regelmäßige Unterstützung des täglichen Bedarfs.
Details zu diesen Sponsorenpaketen, aber auch weiteren Möglichkeiten COLT zu unterstützen können sie auf unserer Webseite (www.colt-online.de) oder direkt der Webseite des Gemeinschaftszentrums (www.colt-cambodia.org) finden.
Wie schnell man auf die Hilfe fremder Menschen angewiesen sein kann sehen wir gerade wieder anlässlich der Erdbeben-Katastrophe im Grenzgebiet zwischen Syrien und der Türkei. Jede Möglichkeit selbst bereits ein funktionierendes Netzwerk aufzubauen ist hier von Vorteil.
H. H.