Juni 2018:

Wie zu erwarten: Die Neuen sind die Alten ...

Vor wenigen Tagen – am 14. Juni – fand unsere diesjährige Mitgliederversammlung im Gasthaus „Bachhäusl“ in Bischofswiesen statt.
Obwohl auch Neuwahlen auf der Tagesordnung standen waren nicht mehr Mitglieder als üblich gekommen – leider, doch dies scheint ohnehin ein Trend zu sein.

Da einige der Teilnehmer bereits vorab angekündigt hatten, sich zu verspäten, wurde die Versammlung erst gegen 20.30 Uhr eröffnet. Dies tat aber der guten Stimmung keinen Abbruch, schließlich fand man so bereits vor dem offiziellen Teil Gelegenheit, sich auszutauschen und ohne Zeitdruck ein Abendessen einzunehmen.

Eröffnet wurde die Versammlung durch unseren 1. Vorstand, Robert Heiduczek, der es auch in diesem Jahr wieder einrichten konnte, zu diesem wichtigen Termin im Vereinskalender aus Kambodscha anzureisen. Nachdem er die Tagesordnung verlesen hatte und es keine Einwände gab berichtete er aus Kambodscha.
Das Heim und Gemeinschaftszentrum von COLT seien derzeit gut ausgelastet, aber alles laufe nahezu perfekt und
„im grünen Bereich“.
Auch berichtete er über die schon des Öfteren kommunizierte Neuausrichtung von COLT, bei der nicht mehr das klassische Kinderheim mit der Vollzeitbetreuung von Kindern, sondern ein ganzheitlicher Ansatz – im Zusammenspiel mit den teilweise noch verblieben Familien – in den Fokus rücke.
Für die Kinder, die nach wie vor im Heim leben, ändere sich im Prinzip nichts.
Nach den neuen gesetzlichen Vorgaben, auf die COLT sich schon frühzeitig eingestellt hat, sollen die Kinder bei COLT jedoch möglichst nur die notwendigen Betreuungs- und Bildungsangebote erhalten, die wir auch möglichst gezielt bereitstellen – leben sollen sie aber, sofern dies möglich ist, bei ihren Familien.
Das heißt auch, dass die Kinder, deren Familien in der Nähe leben, auch abends zu diesen zurückkehren und dort wohnen.
So können wir unsere Hilfe noch gezielter den um das Gemeinschaftszentrum wohnenden Menschen zukommen lassen, aber ohne Gefahr zu laufen, Wohltaten mit der Gießkanne zu verteilen, die nirgends richtig Wirkung zeigen.

Im Schriftführerbericht, den Herr Fritschka verlas, wurde auf das Vereinsjahr 2017 zurückgeblickt. Neben den markanten Informationen zu „COLT Deutschland“ wie etwa dem aktuellen Mitgliederstand, den eigenen Aktionen und Veranstaltungen wurden auch Informationen über das Jahr 2017 in Kambodscha, in gebündelter Form, vorgetragen.
Vor allem unsere neuen Mitglieder konnten so staunend verfolgen, wie emsig und ideenreich es dort zugeht.

Den Bericht des Kassiers trug Herr Halmich in gewohnter Weise vor. Die nackten Zahlen unterlegte er mit Hintergrundwissen und Prognosen, wie sie sich seiner Einschätzung nach in den kommenden Monaten und Jahren darstellen könnten.
Das Jahr 2017 war im Blick auf die Spenden ein sehr gutes Jahr, wenn es auch in diesem Jahr schon wieder deutlich anders aussähe. Wie immer wies der Kassier darauf hin, dass selbstverständlich alle Unterlagen zur Kassenführung von Mitgliedern bei ihm eingesehen werden könnten.

Auch die Kassenprüfung, die unser 2. Vorstand, Peter Heiduczek durchgeführt hatte, wusste nur das Beste zu berichten.
Die Kassenführung und Berichterstattung waren ordentlich wie immer und hätten auch in diesem Jahr keinerlei Anlass zu Beanstandungen gegeben. Ich kann deshalb nur vorschlagen, die Entlastung zu erteilen“ – so seine Worte.
Diesem Antrag folgten die anwesenden Mitglieder einstimmig und entlasteten Vorstandschaft und Kassier.

 

Nun kam es zum vermeintlich wichtigsten Punkt dieser Tagesordnung, den anstehenden Neuwahlen für die kommenden drei Jahre (2018-2020).
Um es kurz zu machen – die bisherigen Amtsinhaber (1. und 2. Vorstand, Schriftführer und Kassier) wurden einstimmig wiedergewählt und nahmen gerne auch wieder ihre jeweilige Wiederwahl an.
Kontinuität wird bei uns großgeschrieben - warum auch sollte man Bewährtes ändern?
Hier die „neuen Alten“…

Von links nach rechts: 1. Vorstand Robert Heiduczek, 2. Vorstand Peter Heiduczek,
            Kassier Helmut Halmich und Schriftführer Robert Fritschka

 

Beim letzten Punkt der Tagesordnung – Wünsche und Anträge – ging es aber durchaus nochmals um wichtige Themen,
die teilweise auch Diskussionen nach sich zogen.

Zum einen gab es den Ausblick auf den in rund einem Monat stattfindenden Flohmarkt, an dem sich COLT wieder beteiligen wird. Den aufgrund von Änderungen gegenüber den Vorjahren durchaus skeptischen Fragen (neue Örtlichkeit, verändertes Konzept, Leitung durch neuen Veranstalter) konnte Hr. Halmich aber mit einer positiven Grundeinstellung begegnen und alle Fragen, so welche aufkamen, kompetent beantworten – schließlich war er an vielen der vorbereitenden Besprechungen beteiligt.

Ein weiteres, auch für unseren Verein nicht zu unterschätzendes Thema, stellt das Inkrafttreten der DSGVO
(EU- Datenschutz Grundverordnung) zum 25.05.2018 dar.

Grundsätzlich zum Schutz von Verbrauchern und der Stärkung deren Rechte gedacht, betrifft dieses EU-weit geltende Recht nicht nur große Konzerne, sondern auch „die Kleinen“ wie etwa unseren Verein.
Herr Halmich hatte sich im Vorfeld verschiedenste Informationen besorgt und zugeschnitten auf unseren Bedarf zusammengestellt. So konnte ein Datenschutzkonzept präsentiert werden, an dem die neue Vorstandschaft nichts auszusetzen hatte. Speicherung und Verarbeitung der „Kundendaten“ liefen ohnehin in seinen Händen zusammen. Wie groß der zusätzliche, organisatorische Aufwand jedoch werden würde, ließ sich derzeit noch nicht abschätzen – wir sind gespannt.

Einen kleinen Wermutstropfen musste unser Kassier aber noch loswerden.
Herr Halmich ging auf das hervorragende Jahr 2017 und die sich für das aktuelle Jahr und die weitere Zukunft abzeichnenden Rahmenbedingungen hinsichtlich regelmäßiger, kalkulierbarer Spenden ein. Die Entwicklung sei leider rückläufig, was er mit Zahlen zu belegen suchte. Es erging deshalb der Appell an die Anwesenden, möglichst oft und positiv für COLT zu werben, nach neuen Mitgliedern und möglichst auch neuen Förderern und Spendern Ausschau zu halten sowie sich mit eigenen Gedanken hinsichtlich Aktionen zur Spendensammlung einzubringen.
Es gäbe so gut wie keine Denkverbote, allerdings eine Auflage:
Um Spendengelder zu generieren dürften keine anderen Spenden „in die Hand“ genommen werden – wir stehen nach wie vor unseren Geldgebern im Wort, dass jeder Euro und Cent einer Spende auch bei COLT / in Kambodscha ankommt.

Fazit: Wir müssen weiterhin aktiv sein und dürfen uns keinesfalls ausruhen!

Nach diesen motivierenden Worten wurde die Versammlung durch den Vorstand beschlossen, wobei in gemütlicher Runde noch weiter diskutiert wurde.

H. H.