Februar 2021:
Corona und kein Ende…
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
wenn Sie meine monatlichen Informationen regelmäßig verfolgen dürften Sie bereits wissen, dass ich das Thema Corona und alles, was in diesem Zusammenhang „von oben verordnet“ wird, eher kritisch sehe.
Nachdem wir vor wenigen Tagen einen fragwürdigen Gedenktag begehen konnten – 1 Jahr ist seit „Patient 0“ in Deutschland vergangen, der zum ersten Mal auf dieses Virus aufmerksam machte – ist leider noch immer an vielen Stellen festzustellen, dass prophezeite Auswirkungen und Realität, Maßnahmen und Erfolge weit auseinander klaffen.
In diesem Monat will ich aber den Fokus meiner Informationen auf die Beschränkungen in Kambodscha richten, über die man bislang, hier im fernen Deutschland, nicht allzu viel erfährt – kein Wunder, wenn ein Land sich wieder abschottet.
Um eine Ausbreitung von Covid19 zu verhindern, hat Kambodscha Ende März 2020 die Grenzen geschlossen. Die Fallzahlen im Land sind seitdem sehr gering geblieben.
Die untenstehende, aktuelle Grafik gibt hier eine gute Einschätzung.
Zum Vergleich: die aktuellen Zahlen für Deutschland liegen für rund 83 Millionen Einwohner bei ca. 2,2 Millionen positiven Tests, davon über 1,9 Millionen Menschen wieder als genesen bezeichnet, leider aber auch schon 56.286 Tote im Zusammenhang mit Corona (Stichtag 30.01.2021) seit Beginn dieser Pandemie.
Trotz dieser eigentlich ermutigenden Zahlen aus Kambodscha hält das Land an strengen Restriktionen fest.
Entgegen anderslautender Meldungen können Ziele in Kambodscha von Touristen seit März 2020 NICHT bereist werden.
Am 20. Mai 2020 wurde das generelle Einreiseverbot für deutsche Staatsbürger aufgehoben. Hinsichtlich touristischer Reisen (s. o.) hat sich aber noch nichts geändert.
Seit Juni 2020 sind Einreisen nach Kambodscha grundsätzlich wieder möglich, es werden jedoch bis auf weiteres keine „e-Visa“, keine „Visa on arrival“ und keine Touristen-Visa ausgestellt.
Ein Kambodscha-Visum durch die Botschaft gibt es nur für Business-/Geschäftsreisende.
Zudem sind nach offiziellen Angaben der Botschaft folgende Unterlagen nötig:
- Eine Kopie der Krankenversicherung über mind. 50.000,- US-$ incl. Corona.
- Negativer Corona Test max. 72 h vor Abflug!
Nach Auskunft des deutschen Auswärtigen Amtes ist vor Ort zudem mit folgenden Maßnahmen zu rechnen:
- Nach Ankunft in Kambodscha müssen sich alle Reisenden einem COVID-19 Test unterziehen. Das Ergebnis ist in einem dafür vorgesehenen Bereich abzuwarten, wobei dies bis zu 24 Stunden dauern kann.
- Sollte einer der Reisenden positiv auf COVID-19 getestet werden, sind alle Einreisenden desselben Fluges zu einer 14-tägigen Quarantäne in einer staatlichen Einrichtung verpflichtet.
- Die Kosten des Covid-19-Tests sowie eine eventuelle Behandlung und Unterbringung sind durch den Reisenden selbst zu tragen. Die Kosten können hierbei laut Mitteilung des kambodschanischen Wirtschafts- und Finanzministeriums zwischen 100 USD (Covid-19-Test) und ca. 2.000 USD (Behandlung/Unterbringung) betragen. Die 2.000 USD müssen bereits bei der Einreise als Kaution hinterlegt werden.
Auf einer offiziellen Seite werden alle Behandlungskosten aufgelistet, von 5 Dollar für den Transport zur Quarantäne bis zu 1.500 Dollar im Falle einer Bestattung. - Sollten aber sogar alle Reisenden desselben Fluges negativ getestet werden, so wird eine Quarantäne in der eigenen, privaten Wohnung angeordnet und durch die lokalen Behörden überprüft.
Für Reisende, die sich noch im Land befinden:
Die Regierung Kambodschas hat bekannt gegeben, dass sich das Touristenvisum bei Reisenden, die wegen der Corona-Krise nicht ausreisen können, automatisch verlängert.
Flugverkehr nach Kambodscha:
Es gibt aktuell keinen Flugverkehr aus Europa nach Kambodscha, jedoch einzelne Verbindungen aus anderen asiatischen Staaten, über die ein Rückflug nach Europa möglich ist (bspw. über Singapur oder Seoul).
Aufgrund der Höhe der Infektionszahlen sind Flüge von Malaysia, Indonesien oder den Philippinen nach Kambodscha derzeit untersagt.
Seit dem 01.09.2020 ist ein Transit über Singapur möglich (nur mit Singapore Airlines, Silk Air, Scoot).
Landesgrenzen:
Alle Grenzen zu den Nachbarländern Thailand und Laos sind bis auf weiteres geschlossen. Die Grenze zu Vietnam soll wieder geöffnet werden.
Zudem hat Thailand die Grenze zu Kambodscha wieder für den Warenverkehr geöffnet.
Ausgangssperren:
Es gibt derzeit keine Ausgangssperren.
Öffentliches Leben:
Zahlreiche Einschränkungen wurden aufgehoben und das öffentliche Leben hat sich in vielen Bereichen wieder normalisiert. Nachtclubs und Karaoke-Bars bleiben jedoch geschlossen.
Transport und Verkehr:
Einige Airlines haben Anfang Mai ihren Betrieb wieder aufgenommen. Busse und Züge fahren.
Im Land öffnen mittlerweile die Hotels wieder und auch erste Strände wie in Sihanoukville kann man wieder besuchen.
Hotels und Resorts müssen sich an scharfe Hygiene- und Sicherheitsrichtlinien halten, andernfalls droht die Aussetzung der Tourismus-Lizenz. Zu den Vorgaben gehören Maßnahmen zur Sicherheit der Gäste, zur Einrichtung und dem Sicherstellen der Hygiene in der jeweiligen Anlage sowie eine Schulung der Mitarbeiter.
Besonders Wert gelegt wird auf das das Einhalten des „social distancing“ unter den Gästen, die Bereitstellung von Hygienevorräten sowie die Begrenzung der Gästezahlen für Ressorts und der Passagiere im Transport.
Einen Termin, ab wann Touristen die Sehenswürdigkeiten an Orten wie Angkor oder Phnom Penh wieder besuchen können, gibt es noch nicht.
Mit einer Rückkehr des Fernreise-Tourismus wird erst Mitte/Ende 2021 gerechnet.
Bisher haben in Kambodscha rund 3.000 Unternehmen aus der Reisebranche schließen müssen, dies bedeutete Arbeitslosigkeit für rund 45.000 Menschen.
Um dieser Misere zumindest ein wenig entgegenzuwirken, wird in Kambodscha über Alternativen nachgedacht.
Wohlhabenden Besuchern aus “sicheren” Staaten - die Rede ist von den ASEAN-Ländern sowie Japan, Südkorea und China - sollen unter noch zu definierenden Bedingungen wieder einreisen können. Dies sind bislang jedoch nur Planspiele.
Wollen wir hoffen, dass die Corona-Pandemie bald in den Griff bekommen wird und all die Maßnahmen – weltweit – zurückgefahren werden können. Nur so können die Menschen wieder selbst ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen.
H. H.