September 2021
Wo bleibt das Licht am Ende des Tunnels?
Liebe Leserin, lieber Leser,
auch wenn viele von Ihnen das Thema „CORONA“ nach mehr als 18 Monaten schon nicht mehr hören können… oder wollen…das Virus hat scheinbar einen langen Atem.
Trotzdem müssen wir uns alle in unserem jeweiligen Umfeld mit den Thema Corona arrangieren. Dies trifft sowohl für den ganz persönlichen Bereich zu, aber vor allem auch für das Leben und den Umgang miteinander.
Betrachtet man nicht nur die absoluten Zahlen - die zugegeben beeindruckend sind - sondern setzt sie mit anderen Krankheiten oder Lebensrisiken in ein Verhältnis, dann erscheinen die apokalyptischen Vorhersagen mancher Warner und Bedenkenträger in einem ganz anderen Licht, zumal viele der Vorhersagen schlichtweg nicht eingetreten sind.
Die Regierenden werden nicht müde zu behaupten, man habe in den letzten Monaten vieles gelernt und das zu Anfang der Pandemie bestehende „fehlende Wissen“ hinter sich gelassen, doch was ist dran an dieser Behauptung?
Bislang fällt den Verantwortlichen nicht viel mehr ein, als die Menschen weiterhin mit den unterschiedlichsten Begründungen einzuschränken, zu drangsalieren und ungleich zu behandeln. Eine Spaltung der jeweiligen Bevölkerung wird dabei zumindest billigend in Kauf genommen. Ängste in der Bevölkerung werden noch immer geschürt, obwohl man mehr denn je von einer Pandemie Schwerkranker oder Toter entfernt ist – weltweit.
Man hält weiterhin an der Impfung gegen dieses Virus fest und will uns dies als allheilbringend verkaufen. Man will die noch unsicheren Menschen oder generellen Zweifler durch ständig zunehmenden Druck dazu bewegen, sich impfen zu lassen – obwohl sich aus In- und Ausland die Erfahrungen mit Geimpften und deren tatsächlichem Schutz häufen und diese Erfahrungen nicht gerade geeignet sind, diese Maßnahme/n zu stützen.
Als Druckmittel wird immer mehr erkennbar, dass nicht die Gesundheit der Menschen, sondern die Angst vor dem Ausschluss der Teilhabe am normal geglaubten Leben oder gar vor einer fehlenden Aufhebung aller Beschränkungen und Rückgabe aller Rechte an die Menschen den Entscheidungen zu einer Impfung zu Grunde liegt.
Aber ich möchte mich nicht in Rage reden, sondern Ihnen – mal wieder – einen aktuellen Blick auf das Geschehen in Kambodscha ermöglichen.
Wie auf obiger Grafik zu erkennen hat die „Pandemie“ in Kambodscha erst Mitte Februar 2021 begonnen – zuvor war fast ein Jahr lang quasi keine Erkrankungswelle erkennbar, der Wert einer 7-Tage-Inzidenz lag bei ca. 1.
Dies war zuvor überwiegend den frühzeitigen und sehr rigorosen Maßnahmen der Regierung geschuldet, die nicht erst auf den Ausbruch der Krankheit gewartet, sondern bereits bei den ersten Infizierten Maßnahmen ergriffen haben. Maßgeblich wären hier die Hospitalisierung aller Infizierten, aber auch Ausgangssperren, Schließung von Schulen und anderer Stätten großer Menschenansammlungen zu nennen.
Das Infektionsgeschehen hatte dann im Februar durch einen Eintrag auf dem Ausland begonnen. Reisende aus China (? Partypeople ?) hatten die damals in Kambodscha noch nicht verbreitete, englische Variante ins Spiel gebracht, die sich schon nach kurzer Zeit sprunghaft verbreitete. Die damaligen Überträger des Virus hatten sich zudem den bereits eingeleiteten Quarantänemaßnahmen entzogen und das Land wieder verlassen.
Seit April 2021 gingen die Infektionszahlen für dieses kleine Land durch die Decke.
Obwohl auch etwa seit diesem Zeitraum immer wieder massivere Einschränkungen ergriffen wurden, von Schulschließungen bis hin zur befristeten Abriegelung ganzer Bezirke, wie ich dies weiter unten noch ausführen werde, konnte das Infektionsgeschehen nicht wieder wie zuvor in den Griff bekommen werden.
In etwa zeitgleich trat die WHO (Weltgesundheitsorganisation) in Kambodscha auf den Plan und verfolgte auch hier die Strategie einer möglichst umfänglichen Impfung der Bevölkerung.
Überwiegend mit Impfstoffen aus China (CoronaVac / Sinopharm).
Kambodscha war das erste Land in Südostasien, das Covid-19-Impfstoffe aus dem COVAX-Programm der WHO erhielt, aber auch durch Hinzukäufe der Regierung. Kambodscha hat sich dabei offen auf die Seite Chinas gestellt, wie im Februar 2020, als Premierminister Hun Sen nach Peking flog, deutlich wurde. Während die Welt China für die Verursachung der Pandemie kritisierte, sagte Hun Sen auf seinem Treffen mit Xi Jinping, dass Kambodscha unter allen Umständen an der Seite Chinas stehen würde, um sich dem Kampf gegen die Krise anzuschließen.
Trotzdem wurden über das COVAX-Programm der WHO parallel westliche Impfstoffe nachgefragt. Kambodscha hat bisher mehr als 8 Millionen Dosen an Impfstoffen aus China und des COVAX-Programms der WHO erhalten. Laut dem Lieferplan der COVAX sollte Kambodscha Ende Mai 2021 weitere 1,1 Millionen Dosen erhalten, wegen der weltweiten Nachfrage ist jedoch davon auszugehen, dass es auch hier zu Verzögerungen kam.
Wie sieht die aktuelle Impfsituation in Kambodscha aus? – Stand 28.08.2021:
Einwohnerzahl: ca. 16.946.500
davon Infizierte: ca. 91.770
entspricht einer Infektionsrate von ca. 0,54 %
7-Tage-Inzidenz: ca. 17,9
Todesfälle seit Beginn: ca. 1.870
entspricht einer Letalitätsrate von ca. 2,04 %
Erstimpfungen gesamt: ca. 10.308.435
Impfquote bei Erstimpfungen: ca. 60,83 %
Impfquote vollständig: ca. 48,83 %
Kleine Historie der letzten Monate
Am 19. April wurde der Lockdown in Stadtteilen von Phnom Penh verschärft, es wurden so genannte „Rote Zonen“ ausgewiesen. Alle Bewohner dieser Zonen durften ihre Wohnung nicht verlassen, selbst Lebensmitteleinkäufe waren untersagt. Es fand eine Belieferung mit wichtigen Lebensmitteln zentral geregelt statt.
Die Einteilung von Phnom Penh und der Provinz Kandal in Zonen wurde am 27. April erweitert und zunächst bis 19. Mai verlängert. Zusätzlich zu den roten Zonen wurden auch „orange Zonen“ (eigentlich dunkelgelbe Zonen) und „gelbe Zonen“ eingeführt. Dort sind, je nach Einteilung, unterschiedlich stark ausgeprägte Beschränkung angeordnet, unter anderem eine nächtliche Ausgangssperre in allen Zonen von 20:00 bis 5:00 Uhr, die ab 5. Mai auf 3:00 Uhr reduziert wurden.
Am 20. Mai wurden die roten Zonen in Phnom Penh durch orange und gelbe Zonen ersetzt, die Ausgangssperren in diesen zunächst bis 27. Mai verlängert.
Seit 22. Mai sind in den gelben Zonen die nächtliche Ausgangssperre und das Alkoholverkaufsverbot aufgehoben, Restaurants haben wieder die Erlaubnis zu öffnen.
Aufgrund anhaltend hoher Infektionszahlen wurde von der Regierung ein Bündel von Maßnahmen beschlossen, zunächst gültig bis 12. August, dann bis 26. August und abermals bis 9. September verlängert:
- Nächtliche Ausgangssperren von 21:00 bis 3:00 Uhr in allen Provinzhauptstädten und Phnom Penh (bis 19. August, ab 12. August von 22:00 bis 3:00 Uhr).
- Alle Einrichtungen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko müssen geschlossen bleiben, auch Geschäfte, in denen man Alkohol kaufen kann.
- Für alle Provinzen mit Landesgrenze zu Thailand und der Provinz Siem Reap gilt ein Lockdown, Ein- und Ausreisen sind nicht erlaubt.
- Versammlungen mit mehr als 10 Personen sind nicht erlaubt (ab 12. August wieder 15).
Abschließend noch ein Wort zu den aktuellen Möglichkeiten der Reise nach Kambodscha.
Eine Einreise für Touristen nach Kambodscha ist derzeit nicht möglich.
Reisenden, die noch im Besitz eines gültigen kambodschanischen Visums sind, ist die Einreise gestattet, es gelten jedoch scharfe Quarantäneregeln.
Alle Landgrenzen zu Thailand, Vietnam und Laos sind bis auf weiteres geschlossen.
Reiseerleichterungen für geimpfte und genesene Personen gibt es derzeit keine!
Der Flugverkehr zwischen Kambodscha und Europa findet in reduziertem Umfang statt, zum Beispiel über Singapur, Taiwan und Seoul. Es kann sehr kurzfristig zu Flugverschiebungen oder Flugstreichungen kommen.
Bei Betreten von Geschäften, Hotels, Einkaufszentren und öffentlichen Einrichtungen ist das Einchecken mit dem QR-Code „StopCovid“ vorzunehmen. Zudem sind Fiebermessung und Handhygiene vorgesehen. In der Praxis halten sich Betreiber nicht überall daran.
H. H.